LEFT LANE CRUISER

Bring Yo' Ass To The Table

Ist ein "Left Lane Cruiser" das Äquivalent zu jenen Nervmenschen, die vorzugsweise mit Tempo 100 auf der linken Spur der Autobahn entlang schleichen und die Lichthupe vom Hintermann dann auch noch als Nötigung auffassen? Eine Assoziation, die bei mir erstmal keine positiven Gefühle auslöst, doch das Einlegen der CD ändert das dann zum Glück.

Denn das 2004 gegründete Duo aus Fort Wayne, Indiana, bestehend aus Freddy J IV (Gitarre und Gesang) und Brenn Beck ("Drums, Trash, Hollerin'"), das via Alive sein zweites Album veröffentlicht, gibt als wichtigsten Einfluss den "North Mississippi Hill Country Blues" an, jene Blues-Schule also, die in den letzten zehn Jahren durch die diversen Releases des geschätzten Fat Possum-Labels größere Bekanntheit erreichte.

Die beiden Cruiser allerdings sind weder alt noch afroamerikanischer Abstammung, was sich aber nicht daran hindert, sehr ursprünglichen, trockenen Blues (und Rock'n'Roll) zu spielen, der auf Perfektion wenig, auf knarzigen Groove sehr viel gibt.

Beispielhaft dafür ist das Coverfoto: Die Band am Straßenrand, um ein paar Dollar zu erspielen, vor sich einen Pappkarton, darin ein Loch geschnitten und ein Lautsprecher reingebastelt - fertig ist eine Lautsprecherbox, die genau den richtigen Sound für die Musik macht.

(7)