„Electric Trim“ (2017) und „Electric Trim – Live At Rough Trade East“ (2018), die letzten beiden Solo-Alben von Lee Ranaldo haben mich unglaublich beeindruckt. Dass er einer der innovativsten und beganadesten Gitarristen auf diesem Planeten ist, dürfte jedem klar sein, der sich schon mal mit dem Gesamtwerk SONIC YOUTH auseinandergesetzt hat.
Raül Refree, der in seiner Jugend in einigen Hardcore-Bands spielte, produzierte für Lee Ranaldo schon 2014 „Acoustic Dust“ und 2017 das „Electric Trim“-Album. Auf „Names Of North End Women“ arbeiten beide nun gleichberechtigt zusammen.
Obwohl es ein erstaunlich gitarrenfreies Album geworden ist, kann man die Vertrautheit, den Respekt und die Freundschaft der beiden Musiker umgehend spüren. Komponiert wurde mit Marimba und Vibraphon, aufgenommen mit einem alten 2-Zoll Studer-Bandgerät und einem modifizierten Kassettenrekorder.
Die acht Songs des Albums sind zwar nicht gerade Rock’n’Roll, sollten aber jeden halbwegs offenen Musikfreund abholen und begeistern. „Names Of North End Women“ ist wirklich großes Kino.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Mark Kowarsch