LE BARON VAMPIRE

Baruch

Ich will ehrlich sein: Als ich diese Platte das erste Mal im Büro hörte, ohne zuvor einen Blick auf das Cover geworfen zu haben, dachte ich, Aaron Turner und seine Kollegen von ISIS hätten sich überlegt, nach den verspielten letzten beiden Alben wieder mehr Dampf zu machen.

Glücklicherweise schaffen die Schweizer LE BARON VAMPIRE jedoch, nach etwa 1:15 Minuten, das Ruder herumzureißen und das Schiff in eine andere, „etwas“ eigenere Richtung zu lenken. Ich mache deshalb Gebrauch von den Anführungszeichen, weil die Band zwischendurch immer mal wieder in Richtung ihrer Vorbilder schielt, die neben ISIS noch MINSK, (natürlich) NEUROSIS und (zur großen Überraschung) CONVERGE heißen.

Gerade Song Nummer zwei, „Saloon Bizarre“, könnte auch einer der tempogedrosselten Dampfwalzen-Tracks sein, die Jake Bannon und Co. immer wieder gerne auf ihren Platten verewigen. Keine schlechten Referenzen also, so dass man in Sachen stilistische Anbiederung hier einfach mal zwei Augen zudrücken sollte.

Zudem atmen die liebevoll arrangierten Songs ein authentisches Flair. Wie sagt man so schön? Besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht!