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LAURA LEE & THE JETTES

Wasteland

Auch wenn der Altersdurchschnitt der gemeinen Ox-Leser:innen ein ganz klein wenig über der dreißig liegt, die experimentelle, deutsche Musik der frühen Siebziger dürften die wenigsten damals außerhalb des Kindergartens miterlebt haben. „Hallogallo“ von NEU! hat aber bestimmt jede:r, der sich ansatzweise für populäre Musik interessiert, auf dem Zettel. Wenn nicht: bitte jetzt 10:07 Minuten Zeit nehmen und diese Wissenslücke schließen. Denn genau da knüpfen LAURA LEE & THE JETTES mit „Wasteland“ an. Laura, ihrerseits eine Hälfte des Berliner Duos GURR, hat die (auftritts)freie Zeit während der Pandemie für die Aufnahmen ihres Solodebüts genutzt, auf dem sie mit zauberhafter Nonchalance hypnotische Krautrock-Rhythmen mit der Grunginess des Alternative Rock der Neunziger verbindet, teils auf Deutsch, teils auf Englisch singend, und so nach acht Jahren einen musikalischen Neustart wagt. Der ihr verdammt gut gelungen ist. Und wenn „Craiglist boy“ nicht mindestens der absolute Hit an allen Spätis Berlins wird, dann fresse ich einen Besen. Make Krautrock sexy again!