Dieses Album wurde bereits in #96 besprochen, doch von SM Musik aus Leipzig erreichte uns nun noch die aufwendige LP-Version im Klappcover, weshalb ich die Rezension von Ollie Fröhlich zitiere: Album Nummer vier der beiden Norweger, die wahrscheinlich mehr Punk sind, als 99,78% derjenigen, die hier den Punkpapst geben.
Drummer Lars und Bassist Bard wohnen in einem Kollektiv in den norwegischen Wäldern in Baumhäusern, spielen auf selbstgebauten Verstärkern und nehmen im eigenen Studio auf. Wer nun meint, „Selection By Elimination“ könnte nicht gut sein, liegt völlig daneben.
Im Gegensatz zum großartigen Vorgänger „Fredløs“ sind LA CASA FANTOM variabler geworden. Das Grundprinzip „Drum&Bass“ bleibt zwar erhalten, aber zum bewährten Emo-Crust aus der TRAGEDY-Ecke gesellen sich heiserer Gesang, der mich öfters an die legendären Norweger SO MUCH HATE erinnert, und gelegentliches Downtempo wie im melancholischen „Golden promise“, das zur nachdenklichen Musik einen bitterbösen Text enthält.
Die Musik benötigt wegen des recht massiv verzerrten Basses keine Gitarre, die in den ausgetüftelten groovigen Melodien wie ein Fremdkörper wirken und der Band die Einzigartigkeit rauben würde.
Während vor Jahrzehnten (sic!) NOMEANSNO einen ähnlichen Ansatz verfolgten, aber jazziger zu Werke gingen, bleiben LA CASA FANTOM musikalisch und inhaltlich Punks, vielleicht nicht im streng musikalischen Sinne, aber in der Seele.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Ollie Fröhlich
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