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KOSMOKRONOS

s/t

Mit der gleichnamigen Veröffentlichung liegt das Debüt der Band KOSMOKRONOS aus Gera vor. Auf sieben Tracks wird eine brachiale gitarrenlastige Mischung zwischen Sludge und Black Metal gegeben. Mir fällt direkt das Duo MANTAR als Referenz ein. Was KOSMOKRONOS jedenfalls diametral von diesen unterscheidet, ist die Ästhetik von Artwork und Auftritt. Die Cover der Singles und des Albums lassen mich an Deutschrap denken, das Plattencover erinnert an den Stil einiger MC BOMBER-Platten und die Aufmachung des Sängers an den DCVDNS der letzten Jahre. Damit wird das ästhetisch oft recht eintönig Dunkle des Sludge-Genres um 180 Grad gedreht. Ein wenig aus dem Kontext gerissen, aber hierzu passend: „Ich will nicht sein wie du“ (Song „Mauern“). KOSMOKRONOS positionieren sich ästhetisch abwegig und spielen sich musikalisch dennoch in das Genre. Es geht um den „Weltenbrand“, „Zerfall“ und „Strahlende Trümmer“. Mir stößt dabei die durch Pathos getriebene Wortwahl ein wenig auf. Das kann zum einen an den deutschen Texten liegen, kann aber auch gewolltes Stilmittel sein. So würde die ästhetische und textliche Übertreibung den Untergang der „Welt aus Plastik“ einläuten, die sich letztendlich zur Stille (letzter Song des Albums: „Näher der Stille“) wandelt und als sanfte Glockenspielmelodie verbleibt.