Mit einem so hocheleganten wie charmanten Album meldet sich das Londoner Familienunternehmen zurück. Die drei Geschwister begehen leider einen unschönen Patzer, indem sie gleich als Opener den etwas ungelenken Rock-Stampfer „You’re so fine“ raushauen, doch was dann folgt, ist über weite Strecken schlicht wundervoll.
Den Sun-Rockabilly, der das Debüt noch prägte, haben sie zwar mittlerweile drangegeben, doch sind sie nach wie vor eine der stärksten Combos, wenn es um authentischen Rhythm’n’Blues mit Beat-Anteilen geht.
Da sei ihnen der gelegentliche Abstecher ins Schweinerock-Terrain nachgesehen. Die Multi-Instrumentalisten spielen mit bemerkenswerter Leichtigkeit mittlerweile ausschließlich ihr eigenes Material.
Umso erstaunlicher dann, dass ein 1a-Tearjerker wie „Love me so“ zu 100% als vergessene Ray Charles-Nummer durchgehen kann. „Black van“, eine unbeschwerte Beat-Nummer, ist sicherlich der tanzbarste Song des Albums.
„Down on my knees“, die Single-Auskopplung, stellt leider unvorteilhaft die neuerlichen Rock-Tendenzen ins Rampenlicht. Mit einer verschmusten Ballade wie dem umwerfenden „Just one kiss“ machen sie dann aber wieder alles gut, und mit einem Instrumental als Rausschmeißer, völlig im Stil von BOOKER T.
& THE MG’S, schaffen Lewis, Daisy und Kitty dann doch noch einen versöhnlichen Ausklang eines Albums, von dem auch in zehn oder zwanzig Jahren noch gesprochen werden wird.