KITCHEN CINQ

When The Rainbow Disappears: An Anthology 1965-68

Eigentlich hatten sie alles, was man für Erfolg braucht: Talent, Aussehen, Songs, sie waren zur richtigen Zeit mit den richtigen Kontakten am richtigen Ort. Und schon wieder steht hier ein Text über eine Band, die es nicht geschafft hat.

KITCHEN CINQ (begnadeter Kalauer-Name!), ursprünglich aus Amarillo, Texas, dachten sich, dass sie es 1966 in Los Angeles mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu Ruhm und Ehre bringen dürften.

Es sah dann dort auch gar nicht so schlecht aus, Lee Hazelwood wurde aufmerksam, nahm sie schnell für LHI Records unter Vertrag und schickte sie ins Studio. Die fünf arbeiteten schnell und kompetent, binnen anderthalb Jahren gab es eine LP namens „Everything But ...“, und fünf Singles, auf denen die Band mit garagigem Folk-Pop-Beat in ihrem völlig unverwechselbarem Stil auffällt.

Darauf gibt es eine Handvoll Coversongs (von den HOLLIES, Gene Pitney, Neil Diamond, BEAU BRUMMELS sowie Buffy St. Maries „Cod’ine“), dennoch klingen die KITCHEN CINQ durchweg völlig eigenständig, sie spielen ihre ganz eigenen Arrangements, bei denen Fuzzgitarre und die zwölfsaitige BYRDS-Rickenbacker perfekt miteinander harmonieren.

Die mit umfangreichen Linernotes versehene (erste!) Wiederauflage des sträflich übersehenen Werks enthält alle existierenden KC-Aufnahmen, zudem sind noch die Singles der Vorgängerbands ILLUSIONS und Y’ALLS (auch wieder so ein schräger Name!) enthalten, durch die Bank starkes Material, Light In The Attic bringt Masse wie Klasse.