KING OF CALIFORNIA

Mike Cahills Regiedebüt gehört eindeutig in die Sparte "Kleine, sympathische Indiekomödie", die hier den American Dream mit Fokus auf eine disfunktionale Familie aufs Korn nimmt. Evan Rachel Wood, liiert mit Marilyn Manson, spielt hier auf höchst unglamouröse Art die Teenagerin Miranda, die mit einem nicht ganz normalen Vater gesegnet ist - die Mutter hatte sich schon vor langer Zeit aus dem Staub gemacht -, der gerade in der Klapsmühle sitzt und die sich deshalb mit miesen Jobs über Wasser halten muss.

Als Papa Charlie (Michael Douglas im Catweazle-Look in einer seiner sicherlich schrägsten Rollen) wieder in die Freiheit entlassen wird, rückt ein halbwegs normales Familienleben in noch weitere Ferne (Miranda: You don't take anything seriously, do you? You think the world is just here for your amusement! - Charlie: But look at the world ...

- Miranda: I do. But unlike you I have to live in it!). Denn ihr Vater hat sich in den Kopf gesetzt, einen spanischen Goldschatz aus dem 17. Jahrhundert zu heben, der dummerweise genau unter einem Supermarkt vergraben sein soll.

Daraus entwickelt sich eine ungemein charmante, kurzweilige Tragikkomödie, die weniger von ihrem tollen Drehbuch als der problembeladenen Interaktion zwischen Vater und Tochter lebt beziehungsweise von der überzeugenden darstellerischen Leistung des Gespanns Douglas und Wood, die trotz ihrer Konflikte immer noch eine starke emotionale Bindung zueinander besitzen und dadurch auch starke Sympathien beim Zuschauer erzeugen können.

Quasi eine naiv romantische Ode an unangepasste, selbstbestimmte Lebensentwürfe abseits des Mainstreams mit Verweis auf die 70er, versehen mit geschmackvollem Soundtrack, darunter das sehr schöne "California stars" von Billy Bragg und Wilco.