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KING BUZZO WITH TREVOR DUNN

Gift Of Sacrifice

2014 erschien mit „This Machine Kills Artists“ das erste Soloalbum von MELVINS-Kopf King Buzzo, die unvermeidliche Akustikplatte also, die aber dann doch etwas mehr war als nur MELVINS-Unplugged, denn die Intensität von Buzz Osbornes Gesang und Gitarrenspiel blieb auch in dieser reduzierten Form erhalten. Von Lagerfeuerromantik keine Spur. Sechs Jahre später folgt „Gift Of Sacrifice“, bei dem es auch stromlose Kost gibt, aber Osborne etwas fokussierter erscheint, denn statt 17 Stücke wie auf „This Machine Kills Artists“ gibt es nur neun, wodurch das Songwriting weniger fragmentarisch ist. „Gift Of Sacrifice“ ist im Vergleich aber das deutlich „strangere“ Album, denn Osbornes MELVINS-Unplugged-Variante wird überlagert durch experimentelle Soundschichten, woran möglicherweise Bassist Trevor Dunn nicht ganz unschuldig ist, als King Buzzos „partner in crime“. Dunn kennt man vor allem als Mitglied von Mike Pattons ehemaliger Band MR. BUNGLE, aber auch darüber hinaus ist der sehr jazzorientierte, vielseitige Musiker auch bei FANTÔMAS (zusammen mit Osborne) beteiligt gewesen und hat auch mit John Zorn zusammengearbeitet. Das schöne Artwork stammt wie gewohnt von King Buzzo-Gattin Mackie Osborne. Während mich die MELVINS inzwischen schnell ermüden, besitzt Osbornes erneuter akustischer Solo-Ausflug eine wesentlich größere Anziehungskraft und eine spannende hypnotische Qualität, die sich irgendwie nicht so schnell abnutzt. Bei Amphetamine Reptile erschien in diesem Jahr bereits eine andere Zusammenarbeit von Dunn und Osborne in Form der EP „Six Pack“, die bereits zwei Songs von „Gift Of Sacrifice“ enthielt, neben der titelgebenden, ziemliche seltsamen BLACK FLAG-Coverversion und drei weiteren Stücken.