KING AUTOMATIC

In The Blue Corner

Hatte ihre automatische Majestät bereits schon beim Vorgängeralbum „I Walk My Murderous Intentions Home“ eine Tendenz weg vom kompromisslos-übersteuerten Knochenbrecher-Garagepunk der Anfangstage hin zu tanzbareren Rhythm’n’Blues- und Soul-Anleihen erkennen lassen, so bestätigt sich diese Entwicklung auch bei dem vorliegendem dritten Longplayer auf äußerst erfreuliche Weise.

Bereits beim mitreißenden Opener „King takes queen“ laden die dreckige Krachgitarre, unablässig treibendes Orgelspiel und ein shakendes Honky Tonk-Piano zum wilden Hüftspeckwackeln ein und auch während der folgenden 13 Stücke verharren die Füße kaum einen Moment in Ruheposition.

Verglichen mit den meisten seiner One-Man-Band-Kollegen handelt es sich dazu bei dem royalen Kotlettenträger aus Nancy, Frankreich um einen absolut formidablen Songwriter, der sich auf potenzielle Sixties-Beat-Tanzflächenknaller wie den Titelsong oder das unwiderstehliche „Vague information“ genauso versteht, wie auf düster-bedrohliche Schleicher vom Schlage „There is no truth in the night“.

Bei „Le redresseur de torts“ meint man wiederum Jaques Dutronc hätte sich in irgendwelchen düsteren Sümpfen Missouris verirrt und „Moonswings“ könnte auch als psychedelischer Kiffer-Chanson durchgehen.

Mit „Fake skinheads in love“ wird dann ganz nonchalant noch ein „Killed By Death“-mäßiger Smasher dazwischen gemeißelt und mittels „Mighty sword of truth“ sogar ein Abstecher in Richtung jamaikanischen Rocksteady unternommen.

Oh ja, doch: Das swingt, das hat Stil, das hat Sex, das wird zu keiner Sekunde langweilig – absolut klasse Scheibe!