KILO TWO BRAVO

In den letzten Jahren entstanden einige Filme, die den Krieg im Irak und Afghanistan zum Thema hatten und die Folgen für die damit konfrontierten Menschen zeigten, etwa „The Hurt Locker“ (2008) oder „The Messenger“ (2009).

2014 drehte der Franzose Yannick Saillet mit „Trapped“ einen Film, in dem ein Soldat in Afghanistan mit einem Fuß auf einer russischen Landmine steht, die bei jeder falschen Bewegung explodieren könnte.

Trotz plakativer Spannungsmomente ging es Saillet bei der Schilderung dieses frustrierenden Überlebenskampfes aber auch immer um eine unmissverständliche Anprangerung der Gräuel des Krieges.

2014 entstand auch der britische Beitrag „Kilo Two Bravo“ von Paul Katis, dessen Originaltitel „Kajaki“ ist, benannt nach dem Schauplatz des Films, dem Kajaki-Staudamm in Afghanistan. Dort waren 2006 britische Soldaten stationiert, um die Modernisierung des Damms im Einflussbereich der Taliban zu sichern.

In „Kilo Two Bravo“ gerät ein Trupp Briten bei einer Patrouille in einem ausgetrockneten Flussbett in ein Minenfeld – ein Überbleibsel der Sowjetischen Intervention in Afghanistan in den Achtzigern.

Einer von ihnen bringt eine Mine zur Explosion, die ihm das Bein zerfetzt. Die herbeigeeilten Kollegen müssen mehr oder weniger tatenlos zusehen, wie ihr Kamerad verblutet, denn jederzeit könnte an anderer Stelle eine weitere Mine explodieren.

Ein zur Rettung herbeigerufener Helikopter macht die Sache nur noch schlimmer und bringt eine weitere Mine zur Explosion. Katis liefert hier quasi die „True Story“ zu Saillets Film, denn diese Geschichte hat sich in dieser Form tatsächlich zugetragen.

Was in „Trapped“ oftmals wie ein makaberer Witz wirkt, wird in „Kilo Two Bravo“ zu einem unglaublich intensiven, realitätsnahen Horrorszenario, bei dem es nicht um unreflektiertes Heldentum geht, sondern nur um das nackte Überleben.