KILL DEVIL HILLS

The Drought

Bang! Records lässt nicht locker und veröffentlicht mit beinahe schon beängstigender Regelmäßigkeit Alben von großer Schönheit, die es eigentlich nicht verdient haben, ständig als Geheimtip bezeichnet zu werden.

Klar, ein solcher sind KILL DEVIL HILLS aus dem einsamen australischen Westen, aber ein paar mehr Leute hätten es schon verdient, sie kennen zu lernen. Bereits das Debüt "Heathen Songs" war sowas wie ein Bastard aus Western-Soundtrack, 16 HORSEPOWER, BEASTS OF BOURBON und Nick Cave Hand in Hand mit Hugo Race, und "The Drought" mit seinem beeindruckenden, düsteren Coverartwork schlägt nun in die gleiche Kerbe.

Die sechs Mann starke Formation, die über die übliche Instrumentierung hinausgeht mit Geige, Klarinette, Banjo und Mandoline, wirkt über weite Strecken wie eine Band, die unvermittelt in einem Roadmovie in einer Bar am Ende der Welt auftaucht - irgendwie völlig artifiziell in dieser Umgebung, aber dann doch auch passend.

Die Musik schleppt sich dahin, als begleite sie einen geschlagenen Mann auf seinem Weg durch die Wüste, Hilfe nicht in Sicht, und wo bei anderen solche Gefühle aufgesetzt wirken, ist hier pure Verzweiflung spürbar.

Hier und da, etwa in "New country", lässt man den Zuhörer dann aber auch merken, dass hinter der Band im Schleichgang durchaus echt Rocker stecken, um danach sofort in den alten Trott zu verfallen.

Ein absolut faszinierendes Album, das in der falschen Stimmung genossen aber auch richtig runterziehen kann - so emo wie KILL DEVIL HILLS kann keine Emoband je sein ... (9)