KEVINS CAMPFIRE

Disaster CD

Vor rund zwei Jahren wussten KEVINS CAMPFIRE mit einer kleinen, aber feinen Eigenproduktion auf sich aufmerksam zu machen. Mittlerweile hat es mit dem prophezeiten Plattenvertrag geklappt und auch sonst lassen sich einige Neuerungen vermelden.

Die Bassistin hat letztes Jahr das warme Plätzchen am Lagerfeuer an einen stattlichen jungen Mann abgegeben und songwriterisch hat man sich seit "Change Of Tune" "weiterentwickelt". Ja, die Anführungszeichen stehen nicht ohne Grund da, denn leider bringt nicht jede Veränderung Verbesserungen mit sich.

So wirkt die Screamo-Attacke im Opener "Sourcream" doch arg aufgesetzt und auch sonst scheinen einige Zugeständnisse an den musikalischen Zeitgeist gemacht worden zu sein, die etwas unangenehm aufstoßen.

Über die volle Distanz eines Albums ist dann auch nicht wirklich jeder Song spannend. An sich beweist das Ingolstädter Trio aber nach wie vor ein gutes Gespür für eingängige Melodien, ist mit Herz und Seele bei der Sache und geht auch gerne mal etwas härter zu Werke, so dass "Disaster" alles andere als ein solches geworden ist.

Ganz im Gegenteil. Aber um an etwaige Referenzen wie SLUT und BLACKMAIL heranzukommen, fehlt noch ein Stückchen. (44:14) (6)