„This is a photograph, a window to the past“, sind die ersten Worte auf dem gleichnamigen neuen Albums von Kevin Morby. Thematisch schaut Morby nicht nur bei diesem Stück in die Vergangenheit, die er nach eigenem Bekunden der Gegenwart vorziehen würde. Während er sich vor seinem letzten Album in längere Isolation begeben hatte, war es diesmal eine längere Reise nach Memphis, die ihn neben der eigenen und familiären Vergangenheit zu den Songs inspiriert hat. Für mich erreicht er mit diesem, seinem siebtem Album, eine neue Stufe des Storytellings, das in Songs eingebettet wurde, die zwischen besinnlicher Ruhe und rauhen Ecken und Kanten schwanken. Monotonie spielt dabei eine positive Rolle. Auch wenn sich bei den Texten viel um Tod und Endlichkeit dreht, ist die wiederkehrende Metapher des Fotos mit der Unsterblichkeit der damit verbundenen Erinnerungen verbunden. Ein großes Album eines großen Songwriters.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Claus Wittwer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Claus Wittwer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #163 August/September 2022 und Claus Wittwer