KEHLVIN

The Orchard Of Forking Paths

Ahhh, was gibt es Schöneres als sich bei gleißendem Sonnenschein und drückenden 30 Grad Celsius den neuesten Output von fünf übelgelaunten Schweizern zu Gemüte zu führen, die sich Sludge und Postcore auf die Fahnen geschrieben haben und ihre Songs auf durchschnittlich sechs Minuten ausbreiten? Das klingt nach Schwerstarbeit und als solche entpuppt sich „The Orchard Of Forking Paths“ auch.

Das dem Songtitel nach sommerlich anmutende „Melon fucker“ erweist sich leider nicht als der erhoffte sanfte Einstieg, „Brain fucker“ wäre da der passendere Titel gewesen. Dafür verbreiten „The metaphysical trout“ und der Titelsong mit den langen Instrumentalpassagen und den sanften Growls so etwas wie Lounge-Feeling.

Na bitte, geht doch. Jetzt kann man sich langsam zu den etwas härteren Fällen dieser Platte vorarbeiten. Reichlich komplex, reichlich böse das Ganze, aber an gar nicht mal so wenigen Stellen auch immer das Fünkchen Hoffnung, wenn die Schweizer mal an einer kleinen, aber feinen Melodie hängenbleiben, wie etwa bei dem echt ergreifenden „Grady Robinson“.

So etwas nennt man dann wohl einen Arbeitssieg.