Die Palmen stehen Kopf auf dem Cover des Soloalbums von Kaleb Stewart, sind so eine Art Tapete im Hintergrund. Im Vordergrund steht er, mit einem Krokodil unter dem Arm – Florida, die Subtropen, Depression? „I wished the things were better in my mind, but I’m working on it“ gesteht er schon im Opener „Sunshine“, der wohl auch „Darkness“ hätte heißen können.
In einem anderen Jahrzehnt war Kaleb bei AS FRIENDS RUST und hatte mit Chris von HOT WATER MUSIC das Bandprojekt CRO(W)S, die Verbindung zu Sounds of Subterrania kam so zustande und brach irgendwann ab.
Jetzt ist sie wieder da, und man kann davon ausgehen, dass Kalebs Soloalbum (Spoiler: es ist kein Ein-Mann-Geklampfe) mehr ist als nur ein „cry for help“ (eine Zeile aus „Depending on the sky“): Begleitet von Tim Van Doorn (Gitarre, Bass, Keyboards, Percussion), Florian Speth (Drums) und Hanne Terweduwe (Backup-Gesang) schuf er ein trotz der schwermütigen Texte leichtes, melancholisches Album, bei dem seine markante, nachdrückliche, warme Stimme im Vordergrund steht und man durchaus merkt, dass da mal lautere, wildere Lieder waren als heute.
Ein im besten Sinne angenehmes, mitnehmendes Album – wer immer die Musik von Kaleb früher mochte, sollte mal reinhören.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Joachim Hiller