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KALA BRISELLA

Lost In Labour

Das Noise-Punktrio KALA BRISELLA aus Berlin hat sich auf seinem neuen Album „Lost In Labour“ etwas von Shoegaze und Drama abgewendet und konzentriert sich eher auf die eingerosteten Tanzbeine. Das wiederum steht in schönem Kontrast zu ihren Texten. Der Mensch als sich selbst nach vorne peitschendes Arbeitstier („Working star“), die Frage nach dem Anfang und der Endlichkeit. KALA BRISELLA schwofen mit uns durch die triste Realität und die Vielfalt der unbeantworteten Fragen. Dass das Leben endet, ist klar, die Frage ist, ob wir geduldig warten oder eben nicht wie ein „Dark star“ verbrennen möchten? Beispielsweise zu knarzenden Gitarrenflächen und DIE NERVEN-Gedächtnisbass dafür zu sein, dagegen sein zu dürfen. Oder umgekehrt. Hauptsache, dagegen?! Die Synthies, die die Band streckenweise einsetzt, wirken im Zusammenhang mit den mantraartig vorgetragenen Texten massiv entkoppelt. KALA BRISELLA haben das Talent, mit ihren vermeintlich minimalen Kompostionen große Bilder verbal und musikalisch umzusetzen („Weisser Ritter“, „Dunkler Wald“, „Lost in art“). Der Protest von KALA BRISELLA bleibt sperrig, deutlich und nicht massenkompatibel. Gut so.