Ich habe ein kleines Faible für Bands, die nicht auf Englisch oder Deutsch singen, da es die Angelegenheit deutlich interessanter oder auch einfach mal abwechslungsreicher macht. Da KAFKA nicht nur aus Italien kommen, sondern auch noch auf Italienisch singen, dies zudem eine Sprache ist, die nun wirklich nicht gerade unangenehm zu hören ist, gibt es hier schon mal die ersten Pluspunkte.
Aber auch sonst stimmt hier eigentlich fast alles, gut gemachter Screamo-Hardcore, mit den mehr oder weniger gängigen hektischen, chaotischen und melodischeren Parts. Ein Sänger der sich seine Innereien herauskreischen kann, aber auch schon mal einen Gang zurückschraubt und auch mit fast gesprochenem, eindringlichem Gesang, als auch klarem Gesang und energischem Gekeife aufwarten kann.
Dieser Abwechslungsreichtum lässt an YAGE denken, KAFKA streuen aber noch mehr andere Hardcoregenres ein und warten mit einigen frischen Ideen auf. Die zehn Jahre Banderfahrung hört man KAFKA an, und die Songarrangements sind dementsprechend ausgefeilt.
Die Musik wird zudem in einem gesamtkünstlerischen Kontext gestellt, was sich unter anderem auch in dem dicken Booklet (mit der Übersetzung aller Texte ins Englische) und dem Multimediapart der CD wiederspiegelt.
Einzig negativer Punkt sind die manchmal auf diesem Album verstärkt, aber immer noch wenig auftauchenden Metaleinflüsse, was aber natürlich auch eine starke Geschmacksfrage ist. (19:32) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und Anke Kalau
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Jenny Kracht
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Ollie Fröhlich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Simon Brüggemann