Die KAAMS, eine vierköpfige Combo aus dem italienischen Bergamo, spielt frischen, druckvollen Garage-R&B und -Beat, der an ungehobelte Pubrock-Heavyweights wie DR. FEELGOOD, EDDIE & THE HOT RODS und COUNT BISHOPS ebenso erinnert wie an Sixties-Kapellen wie ROULETTES oder THE MERSEYBEATS und sich darüber hinaus an moody Jinglejangle-Eskapaden skandinavischer Garage-Counterfeits der Achtziger und Neunziger Jahre bedient.
Ihr Sound ist sehr reduziert, bringt aber an den richtigen Stellen die richtigen Finessen zur Geltung und nicht zuletzt verfügen sie über einen sehr begabten Sänger, der mit seiner rauchigen Stimme dem Ganzen eine angenehm soulige Note verleiht, vergleichbar mit dem Glimmstängel-Geknödel der PEAWEES.
Was den Songs stellenweise abgeht, ist die nötige Dosis Adrenalin, um sie so nach vorne zu bringen, wie es beispielsweise MUCK & THE MIRES können; so bleiben einige Tracks hinter ihrem Potenzial zurück und werden eher zu besinnlichen Feelgood-Schmusern als zu Bareknuckle-Boogie-Stompern, die sie mit etwas mehr Schmackes hätten werden können.
Für das nächste Album wäre es also ratsam, entweder etwas aufzudrehen oder aber runterzuschreiben, um dann wenigstens die Schmachtfetzigkeit der zurückgelehnteren Nummern angemessen zur Geltung zu bringen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #128 Oktober/November 2016 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Gereon Helmer