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JUANA MOLINA

Anrmal

Selten beginnt ein Album mit so einem treibenden Beat. Ein Bass, der kein Morgen kennt, rennt, rennt, rennt. Ein Moment Punk, aus dem Ärmel gezaubert. Und alles beginnt mit einem unschuldigen „Olá“ der argentinischen Musikerin am Beginn eines Konzerts. Nach dem großartigen Power-Punk-Intro „Un día punk“ wird es bei dem nachfolgenden „Eras“ nicht langsamer. Was sich durch das Album zieht: ein Instrument übernimmt die Führung, gibt den Beat an, jagt den Hörer durch den Song. Zwischendurch sorgt Molina mit ein paar ruhigen Balladen dafür, dass man durchatmen kann. Es ist ihr erstes Live-Album, aufgenommen auf dem NRMAL Festival in Mexiko. Hat sie sich sonst auf ihren Veröffentlichungen musikalisch eher minimalistisch ausgedrückt, findet sie bei dieser Live-Aufnahme Unterstützung bei ihren Kollegen Odin Schwartz am Bass und Pablo González am Schlagzeug, die beide einen erheblichen Anteil an der Geschwindigkeit dieses wilden Sounds haben. Irgendwo zwischen Punk, Electronic und Experiment mit Indie-Habitus bewegt sich dieses ziemlich coole, gesangtechnisch großartige Album. Sollt man anhören!