JOY AS A TOY

Dead As A Dodo

Humor haben die Belgier auf jeden Fall, die ihre Musik als „Vampire Rock – Tennis Pop“ bezeichnen, was auch immer das sein mag. Mehr Aufschluss über die Musik des belgischen Trios gibt der Kommentar zu „Disco dog“, dem ersten Stück ihres Debütalbums „Valparaiso“: „If you miss Stereolab and Mr.

Bungle—and I think we all do—then you owe it to yourself to give a listen to ‚Disco Dog‘ ...“ Dort werden JOY AS A TOY auch als progressive Pop-Genies bezeichnet, was nicht unbedingt so weit hergeholt erscheint, wenn man sich anhört, wie diese auf „Dead As A Dodo“ Progrock à la GOBLIN, überdrehten Elektropop, italienische Schnulzenmusik, Soundtracks der Sechziger und Siebziger und frickeligen, hyperaktiven „Stop and Go“-Sound so zusammenbauen, dass am Ende immer noch erstaunlich eingängige Songs herauskommen.

Wo vergleichbare andere Bands und Musiker, Mike Patton eingeschlossen, oft verkrampft und ermüdend wirken, haben JOY AS A TOY offenbar genug Selbstironie und Distanz zum eigenen Tun behalten, ohne dass sie dadurch zur reinen Comedy-Truppe würden.

Denn trotz teilweise irrsinniger, manchmal an die Schweizer YELLO erinnernden Versuche, die Hörgewohnheiten zu erschüttern, bleiben die Belgier immer versierte Handwerker, die genau wissen, was sie da tun.