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JORNADA DEL MUERTO

Pinturas Negras

Nach dem Tape nun die erste LP, um die sich gleich elf Labels gekümmert oder gerissen haben. Das Istanbuler Blackened-Screamo-Quartett klingt nach wie vor massiv und man würde es wahrscheinlich fast überall, nur nicht unbedingt in der Türkei vermuten. 14 Tracks tiefste, säuregetränkte Verzweiflung und Dunkelheit. Brutales Geballer wechselt sich mit mehrschichtigen Screamoparts und ruhigen Momenten ab, in denen sie innehalten, um Anlauf für die nächste Attacke zu nehmen. Mit den im Booklet abgebildeten „Black Paintings“ (Pinturas negras) von Goya wird so etwas wie eine Konzeptplatte oder auch ein Gesamtkunstwerk daraus. Wahnwitzige Alpträume, Bilder, die in einem Affenzahn wechseln und das Schwärzeste ausloten, das der Geist zu bieten hat. Offenbar sind es hervorragende Musiker, denn die Tempowechsel sind atemberaubend, die Blastparts heftig und die kleinen Harmonien dazwischen sind definitiv nicht von schlechten Eltern. Käme diese Band aus L.A. oder Florida, wäre sie riesig, so aber kümmern sich ganze elf Labels um eine Auflage von 300 Exemplare dieses Monsters. Wenn die Platte durch ist, wird es übrigens schlagartig wieder heller im Raum.