Warum um alles in der Welt stolpere ich erst jetzt über John Wesley Harding? Mit einem fast schon manischen Output von 18 (!) Alben seit 1990 und drei Romanen ist er ja fast so schaffensfreudig wie Billy Childish.
„The Sound Of His Own Voice“ jedenfalls ist ein Album nach meinem Gusto: Jinglejangle-Gitarren, dazu Kompositionen vom Schlage eines Ray Davies oder auch Lennon/McCartney und ein Sound wie BLUR zu „Parklife“, so sieht das Perfekte Brit-Powerpop-Platte aus.
Die mordsmäßig talentierte Allstar-Band voller Spielwitz und -freude, KING CHARLES TRIO unterstützt das Multitalent dabei nach bestem Wissen und Gewissen. Unter anderem helfen Peter Buck (ex-R.E.M.), Scott McCaughey (MINUS 5, YOUNG FRESH FELLOWS) oder John Moen sowie Rosanne Cash aus.
Erstaunlich, dass das Album bei so viel Americana-Prominenz so britisch klingt wie Fünf-Uhr-Tee oder Cricket auf dem Dorfplatz. Ich werde, so gelobe ich jedenfalls, mir nun peu à peu die 17 anderen John Wesley Harding-Alben beschaffen, seine Romane lesen.
Und auf Album Nummer 19 freue ich mich auch schon.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Gereon Helmer