Das Doppel-J ist neu, zuvor war der Musiker, der auf eine langjährige, umtriebige Karriere im australischen Rock-Underground zurückblicken kann, schlicht als John bekannt. Als Gitarrist in Bands wie den DRONES und NUNCHUKKA SUPERFLY wurde er zur Szenegröße, seine langjährige Freundschaft mit Spencer P. Jones hat ihm allerdings auch einige Türen geöffnet. Sein erstes Album unter eigenem Namen hat er nun mit Hilfe von Rob Younger (RADIO BIRDMAN, NEW CHRISTS) produziert. Darauf ist er als waschechter Sleaze-Rocker mit furztrockenen Proto-Punk-Songs zu hören, „Forces at work“ oder „Blindsided“ gehen eher Richtung Biker-Boogie, während er in „Amphibious skin“ und „New machine“ mit einem deftigen Post-Punk-Punch zu Werke geht. Sein derber Gitarrenstil hat dabei Power und geht voll auf Breitseite, aber auch leisere Töne kommen bei ihm ohne Dynamikverlust über die Speaker. Lediglich gesanglich müssen Abstriche gemacht werden, nicht immer wirkt McCann so richtig sattelfest, gelegentlich etwas unbeholfen. Unter den zehn Tracks ist keine wirklich schlechte Nummer, doch richtig zünden will das Material auch nicht, es wirkt eher wie eine unentschlossene Sammlung von ausbaufähigen Demos.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #171 Dezember 2023/Januar 2024 2023 und Gereon Helmer