JIZZLOBBERS

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Ach, herrlich! Ich muss zugeben, ich war auf die Genialität dieses Tonträgers vorbereitet, da ich die Kölner JIZZLOBBERS in den letzten Jahren durch diverse Konzertbesuche und Eskapaden abseits der Bühne begleitet habe.

Und sie haben einfach schon immer das umgesetzt, was viele Bands heute leider nicht mehr spielen können oder wollen – ehrlichen und großartigen Punkrock mit Rock’n’Roll-Einfluss! Das mag anachronistisch wirken, aber die JIZZLOBBERS brauchen sich auch nicht anzubiedern.

Denn mit Vorgängerbands wie den BACKWOOD CREATURES oder HAVANA RAGDOLLS haben sie die großen und kleinen Bühnen der Punkrock-Welt bereits ordentlich beackert. Da ist kein Schielen auf derzeitige Trends nötig, was zählt, ist einfach nur Punkrock – kurz, schmerzlos und begeisternd.

Sechzehn Songs (inklusive zwei Coverstücke), die da weiter machen, wo JET BUMPERS, DIRTSHAKES und BWC vor ein paar Jahren leider aufgehört haben. Es ist in jedem Song zu spüren, dass die Band 110% Bock auf den Sound hat, den sie da spielt.

Das Album strotzt nur so vor tollen Melodien, die Texte haben den richtigen Humor und in Sachen Ohrwurmfaktor können sich die JIZZLOBBERS ohne weiteres mit Klassikern wie den HEARTBREAKERS, RAMONES, DEVIL DOGS, LAZY COWGIRLS oder BRIEFS messen.

Auch wenn der Terminus „Punk’n’Roll“ von vielen heutzutage (teilweise nicht zu Unrecht) mit skandinavischer Klischee-Scheiße und schnieken Turbojugend-Jäckchen gleich gesetzt wird ... es gibt ihn noch, den „guten“ Punk’n’Roll! Das Album der JIZZLOBBERS tritt den Beweis an.

Höret es und glaubet es. Einziges Manko ist, dass bisher kein Vinyl in Sicht ist. Denn gepresst in schwarzes Gold würden diese 16 Perlen noch mal doppelt so gut zur Geltung kommen!