Eine Wiederveröffentlichung einer Wiederveröffentlichung ist schon etwas Seltsames, aber im Falle von Jimmy McCracklin war die Nachfrage so groß, dass sich Bear Family dazu entschloss diesen Schritt zu gehen.
Seine Zeit beim Mercury-Label betrug nur zwei Jahre (1958-60) und umfasste genau zwei Sessions, in denen er aber eine Reihe fantastischer Rock'n'Roll-Knaller einspielte. Wie es in der Musikindustrie damals üblich war, kümmerte man sich aber nicht um seinen Neuzugang und so gerieten diese Songs in Vergessenheit.
Vom Blues kommend, beherrschte er sein Handwerk und gab den Songs dadurch zusätzlich eine spezielle Note. Neben schnellen Up-Tempo-Nummern mit einem treiben Beat und ausgeklügelten Bläser-Arrangements, gibt es auch poppigere Songs im Stil der Zeit und auch eine Ballade durfte nicht fehlen.
Das gesamte Repertoire produzierte McCracklin meisterlich, aber wirklich herausstechen nur zwei Lieder, da sie eigentlich untypisch für ihn sind: "What's that part 1&2", von dem ich wirklich nicht verstehe, warum Mr.
Tarantino es noch nicht verarbeitet hat, denn dieser laszive, funky Song mit entsprechenden "Gestöhne", wäre genau sein Stil. Der andere ist "Folsom prison blues" in einer schwülen und schleichenden Version, die für entsprechenden Nervenkitzel sorgt.
Jimmy McCracklin freut sich übrigens bester Gesundheit und gibt gelegentlich noch Konzerte. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Carsten Vollmer