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JESS AND THE ANCIENT ONES

The Horse And Other Weird Tales

Nach ihren titellosen Debüt 2012 und diversen EPs zwischendurch veröffentlichten die Finnen 2015 mit „Second Psychedelic Coming: The Aquarius Tapes“ ihr zweites Album und machten da schon durch den Titel klar, wohin die Reise gehen soll: ein Stück weiter weg vom Okkult-Rock, mit dem ich sie zunächst noch in Verbindung bringen konnte, hin zu psychedelischeren Klängen, hinein ins kaleidoskopbunte kalifornische Hippie-Biotop der späten Sechziger – in „Radio Aquarius“ etwa geht es offenkundig um LSD.

JEFFERSON AIRPLANE lassen grüßen, MOTHER’S FINEST, SHOCKING BLUE, BABY WOODROSE, MERCURY REV, wobei die aber alle nicht so eine faszinierende Sängerin haben wie JESS AND THE ANCIENT ONES.

Jasmin „Jess“ Saarela ist definitiv der größte Aktivposten dieser Band: sie ist einerseits „schwarz“ und soulful, andererseits wird das Ganze nie zum Gospel-Gezwitscher – bei so was bin ich ganz schnell raus.

Hier und da würde ich mir freilich etwas mehr Hardrock-Kick wünschen, zwischenzeitlich verliert sich die Band auch mal in etwas Geplänkel – Tightness statt Abspacen käme mir in solchen Momenten entgegen, und etwa in „(Here comes) The rainbow mouth“ klappt das doch auch.

Durchwachsen.