Jeremy Warmsley kommt aus England und hat französische Wurzeln. Vielleicht ist gerade das eine, ich sag mal, zu kuriose Mischung, wenn man sich als Singer/Songwriter versuchen will. Im Gegensatz zu anderen, die in dieser Sparte tätig sind, fehlt mir hier in vielen Stücken die Melodie.
Ab und zu fallen die Instrumente mitten im Lied aus, was ja nicht so extraordinär ist, aber der alleinige Gesang, der dann im Vordergrund steht, bietet meist einen sehr faden, nichts sagenden Eindruck.
Dieses Bild verschärft sich noch mehr, wenn man sich die Texte im fein säuberlich gestalteten Booklet durchliest. Ich schätze mal, dass der Typ jetzt Mitte 20 ist, trotzdem finde ich die meisten Texte sehr jungenhaft.
Kann ich das so stehen lassen? Ich möchte damit sagen, dass mir viele Textzeilen zu verspielt sind und man sich noch teeniehafter fühlt, wenn man sie sich ins Deutsche übersetzt. Untermalt werden diese Zeilen von einer Gitarre oder auch mal von einer Ukulele.
Daraus könnte man durchaus viel machen, aber irgendwie gehen die Instrumente völlig ihren eigenen Weg. Abgesehen davon, sind Alle Lieder sehr, sehr langsam. So langsam, dass man selber anfängt zu flüstern.
Eine sehr komisch zusammengemixte Platte, ich frage mich, wie da Stimmung bei seinem Konzert aufkommt. Ziemlich experimentell, ein Chemiebaukasten sozusagen. Vielleicht ist das Album auch fantastisch und ich hab es nicht erkannt, weil mir die Freude und der "Booaaaaahhhhh"-Moment fehlt.
Na ja. (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Martha Biadun