„This movie is for me. There we are, you and me. Why did you do that? Or why did I do that? You made my dream come true. I asked for it. I promised you something in return and I haven’t delivered yet.
You win, I lose. Unless... the path you’ve set for me is full of hurdles where the answer comes before the question. Yeah I do that. Now I know why. It’s the cure, from what I’ve seen here.
It all makes sense ...“ Mit diesen Worten beginnt ein noch wesentlicher längerer, pathetischer und wenig Sinn ergebender Monolog der Hauptfigur von Mabrouk El Mechris JCVD, nicht ganz zufällig die Initialen eines gewissen Jean-Claude Van Damme, der damit offenbar sein bisheriges Leben reflektiert.
An dieser Stelle kann man das Kino eigentlich verlassen oder den DVD-Player abschalten, denn es kommt nichts mehr, wofür sich das Ausharren lohnen würde. Dabei verspricht die Aussage eines Polizisten im ersten Drittel von JCVD – „Central to Unit 27.
Jean-Claude Van Damme’s robbing a post office. I need back-up.“ – noch einen ironischen Spaß, bei dem Van Damme seine eigene Person in ungewohnter Weise in einen Film einbringt. Denn der spielt quasi sich selbst, einen in die Jahre gekommenen Actionfilm-Helden, der sich künstlerisch unbefriedigt und müde über das Filmset von Billigproduktionen prügelt.
Gleichzeitig befindet er sich auch noch in einem Sorgerechtsstreit um seine Tochter und hat Geldprobleme, weshalb es niemanden zu wundern scheint, als er eine kleine belgische Postfiliale überfällt und sich dort mit den Geiseln verschanzt.
Dummerweise hatte El Mechri keine reine Komödie im Sinn, sondern versucht das Ganze in Richtung Drama zu biegen und Van Damme letztendlich doch wieder zum Helden zu machen, von ironischer Brechung keine Spur mehr, womit JCVD zu einer äußerst halbgaren Angelegenheit wird.
Schön, dass „The Muscles from Brussels“ hier bis zu einem gewissen Punkt tatsächlich kritisch mit seiner Person ins Gericht geht, am Ende siegt dennoch das Ego des Belgiers und die Fiktion, denn der will sich natürlich nicht komplett zur Witzfigur machen lassen.
Da bevorzuge ich Van Damme doch in gewohnter Form und schmeiße lieber direkt mal HARD TARGET und MAXIMUM RISK in den Player, denn diesen Abstecher in Arthouse-Gefilde braucht kein Mensch und ganz sicher nicht seine Fans, zu denen ich mich ganz bestimmt nicht zähle.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Thomas Kerpen