An klassischen Songs orientierte Bands haben gegenüber freier arbeitenden den Vorteil, dass man ihre Musik schon beim Nebenbeihören irgendwie gut findet. Man kennt es und mag es - richtig zuhören muss man da nicht einmal, tut nicht weh.
Wenn Musik aber vom Hörer fordert sich darauf einzulassen und, wie im Fall von JAKOB, viel mit Atmosphären arbeitet, muss man sich schon ins Zeug legen, um nicht beliebig zu klingen - das fällt dann auf und meistens auch störend.
Genau das trifft leider auch auf das Neuseeländer Trio zu, dessen an GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR und EXPLOSIONS IN THE SKY geschulte instrumentale Rockmusik irgendwie schon okay ist, aber gerade bei der Fülle an Veröffentlichungen, die diese Art Postrock beackern, fehlt es JAKOB doch an vordergründiger Eigenständigkeit.
Nicht, dass sich ihre aufwallenden und abebbenden Epen nach Imitation anhören würden - es fehlen nur individuelle Einfälle. Eine eigene Richtung ist nicht so recht erkennbar, außer sie verfolgen ganz bewusst eine Vision von beiläufigem Rock-Ambient.
Mir ist das allerdings zu wenig. (51:56) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Christian Maiwald