JA, PANIK

The Angst And The Money

Wenn JA, PANIK Sänger-Andreas Spechtl zum Gedicht ausholt, dann kann einen das durchaus dazu nötigen, Reißaus nehmen zu wollen. Denn sicher steht nicht ein jeder auf seinen Mix aus ein bisschen nöligem Hamburg, ein bisschen frechem London und gerne auch mal ein bisschen charmant arrogantem Wien.

Die Musik dahinter bewegt sich ähnlich breit gefächert über die Aussichtsplattform im Rockreservat und rezitiert gekonnt, was der Herren Musiker Ohren von dort aus erspähen, erspähten und glauben, am Horizont nahen zu sehen.

Klingt sehr weltoffen und angenehm multipopkopflastig. Wirkt ambitioniert. Zu Recht. Beschäftigt man sich dann noch ein wenig mehr mit „The Angst And The Money", bemerkt man schnell, dass es sich bei dieser Band „lediglich" um die Summe aller Teile handelt.

Und alle Teile sind eine Klasse für sich. Man hat ART BRUT und THE CURE, DIE STERNE, DIE GOLDENEN ZITRONEN und so einen Typen, der immer auf Partys Gedichte vorliest und dazu Geräusche mit Haushaltsgeräten macht.

Und schlussendlich bleibt uns nur die Frage, was Horatio Alder sich lieber angehört hätte, um die Summe zu genießen: Alle vorgenannten Bands nacheinander, oder alle Teile von JA, PANIK zugleich.

Wie auch immer: Ich persönlich stehe auf Musik und Gestus der Band - und finde mein vorangegangenes Geschwafel erbärmlich. Ich bitte darum, mir das zu verzeihen. Und den Popdiskurs mit Mülltonnen zu bewerfen, wo immer ihr ihn antrefft.