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ITCHY

Sie sagen es ja selbst im Vorwort: Wie es denn sein könne, dass eine Band wie sie, gegründet in der baden-württembergischen Provinz, nun schon ein zweites Buch über sich herausbringe? Ob das sein müsse und nicht ein wenig übertrieben sei? Und dieses Hinterfragen des eigenen Tuns ist ehrenwert und beileibe nicht selbstverständlich. Und man könnte natürlich antworten: ITCHY haben sie nicht mehr alle. Stehen seit gerade mal 20 Jahren auf der Bühne. Haben nichtmal einen Bruchteil der Popularität erlangt, die man zumindest für eine Bandbiografie haben sollte – geschweige denn für zwei. Und überhaupt: Was ist an denen denn so toll, dass man es unbedingt lesen müsste? Aber dann nimmt man dieses Buch in die Hand und liest und lacht und grinst und muss sich am Ende eingestehen: Gut, dass sie es gemacht haben! „ITCHY“ basiert – nach dem ersten Buch „How To Survive A Rockband“ – nun auf den Tourtagebüchern der Musiker. Und es ist eine Fundgrube nicht nur für Die-Hard-ITCHY-Fans, die begierig nach jeder Anekdote ihrer Idole lechzen. Sondern ein kurzweiliges Lesevergnügen für alle, die generell Musik mögen und Punkrock speziell goutieren. Denn „ITCHY“ erzählt vom Wahnsinn, der einem im Business bei Konzerten, auf Festivals, in Labelbüros widerfährt. Und vom positiven Irrsinn, mit dem die drei Jungs von ITCHY diesem Wahnsinn begegnen. Wie sie ihn weglachen, ungläubig ertragen. Wie sie eigentlich generell nichts ernst nehmen außer dem Spaß an ihrer Sache, dem Punk. Und wie sie sich unter all diesen völlig verrückten Voraussetzungen und Begebenheiten durchgebissen haben und zwischendurch sogar mal in der bunten Chartwelt und in TV-Sonntagssendungen gelandet sind. Dieses Buch überrascht und begeistert.