Etwas verspätet nun das Review der siebten Ausgabe des Isidor Fanzines von Anfang 2024. Inzwischen schätze ich das Zine sehr, setzt sich der Macher Bernd Spring doch mit einer Menge Themen auseinander, mit denen er mich aus meiner Komforzone herausholt, so dass ich mal wieder anfange, anders zu denken. Die 100 Seiten sind inhaltlich sehr gut gefüllt mit Artikeln, Interviews, Berichten und auch Reviews. Die Ausgabe holt mich gleich ab mit dem Artikel zum 14-stündigen (!) Kinofilm „La Flor“ des argentinischen Regisseurs Mariano Llinas von 2018, der in sechs Episoden unterteilt unterschiedliche Geschichten erzählt. Krass! Der Bericht über den Kinoabend war maximal genüsslich zu lesen. Bernd Spring ist an diversen Musikstilen aus dem DIY-Underground interessiert, daher gibt es Interviews mit XOTOX (Power Industrial/EBM), MALO & HIS INFLATABLE KNEE (Experimental Kraut-Jazz), POSSESSED (Black Metal), YA/NEL (Punk aus München) oder KURUIZAKI (Experimental/Improvisation). Bernd liebt das Medium Fanzine, was man beim Interview mit dem Krachmanifest Fanzine als auch den 13 Fanzine-Reviews deutlich merkt. Mein Highlight war das Interview mit dem kleinen Ameise Presswerk aus Hamburg, die aus der Szene kommen und nur das machen, worauf sie Bock haben. Schön, dass es das Isidor Fanzine gibt.
Helge Schreiber
Unterdessen ist auch die #8 raus. Bernd schockiert im Editorial mit naseweisen Einsichten, Mathias Hamich interviewt J. Robbins, Bernd stellt das Label Rheinschallplatten (who?) vor, die Umbenennung der Mainzer Pfitznerstraße in Martin-Büsser-Straße wird thematisiert, ein Guitar Pick-Sammler vorgestellt und Herr Spring versucht sich als Weinkritiker. Wie immer sehr kurzweilig!