Tobe Hooper drehte sein familienfreundliches Remake des 1953 entstanden SciFi-Films „Invasion vom Mars“ erstaunlicherweise im selben Jahr wie „The Texas Chainsaw Massacre 2“, die schwarzhumorige Fortsetzung seines Horror-Klassikers „Blutgericht in Texas“ von 1974, die bis heute hierzulande Gerichte und Staatsanwälte beschäftigt.
Beide Filme floppten und katapultierten Hooper fortan in die B-Liga des Filmgeschäfts,woran auch der legendäre Kultstatus von „Blutgericht in Texas“ nichts ändern konnte. William Cameron Menzies’ Original-„Invasion vom Mars“ war einer der zahlreichen Filme in den Fünfzigern, der die Invasion von Außerirdischen thematisierte. Eine gewisse Ausnahmestellung sicherte ihm der dramaturgische Kniff, dass er die außerirdische Invasion aus der Sicht einen kleinen Jungen schilderte, der miterleben muss, wie die Erwachsenen um ihn herum zu willenlosen Marionetten der Invasoren werden.
Dabei entwickelte sich gerade zu Beginn eine sehr düstere, paranoide Stimmung, die der Film dann am Ende leider durch seine selbst für einen SciFi-Film dieser Zeit unglaublich schlechten Effekte zunichte machte, in Gestalt von Männern in Frottee-Ganzkörper-Schlafanzügen und einem Wasserkopf im Goldfischglas.
Aber auch die Aliens von Hoopers Film wären in „Die Muppet Show“ besser aufgehoben gewesen, was noch das Gefühl verstärkt, es würde sich um eine Parodie auf die Invasions-Film der 50s im Comic-Look handeln.
Großen Unterhaltungswert besitzen beide Versionen dennoch, die auf der Blu-ray/DVD-Mediabook-Veröffentlichung von Koch enthalten sind und sich wunderbar zum direkten Vergleich anbieten. Inklusive Bonus-Features wie der amerikanischen und europäischen Fassung des Originals und dem alternativen Ende von Hoopers Remake, das auch separat auf Blu-ray und DVD erhältlich ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Thomas Kerpen