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INTO THE VALLEY

Richard Jobson

THE SKIDS waren eine schottische Punk- und New-Wave-Band, die zunächst zwischen Ende 1977 und 1981 existierte. Auf diesen Zeitraum konzentriert sich die Autobiografie ihres Sängers und Texters Richard Jobson.

Kurz berichtet er auch über seine Kindheit und Jugend, lässt aber die Zeit nach 1981 bis auf wenige Zeilen außen vor. Somit ist der Klappentext irreführend, die weitere Lebensstationen Jobsons sowie die Reunion der Band ab 2007 werden nicht angesprochen.

Wer ein Buch unter dem Motto „Sex, Drugs & Punk“ erwartet, wird enttäuscht. Der Text bietet einen chronologischen Bericht der Ereignisse, die eingehende Beschreibung der Gemütszustände Jobsons und schildert das Verhältnis zu Bandleader und Gitarrist Stuart Adamson (später mit BIG COUNTRY erfolgreich).

Die Band wurde offenbar von den Stimmungen der beiden depressiven und etwas schrägen Charakterköpfe Jobson und Adamson geprägt. So gibt es fast gar keine Anekdoten zu lesen und überhaupt sind lustige Erinnerungen eine Seltenheit.

Mit kleinen Ausnahmen bleiben auch die Charaktere der Bandkollegen skizzenhaft. Im Gegensatz dazu werden immer wieder die Songtexte Jobsons erläutert und seine Einflüsse aus Musik, Literatur und Kunst angesprochen.

Das Buch ist in sehr großer Schrift gesetzt und hätte bei normaler Schriftgröße maximal 150 Seiten. Dass dieser Platz nicht für eine Gigliste, eine SKIDS-Songliste und/oder eine Diskografie genutzt wurde, ist bedauerlich.

Jobsons Schreibstil ist ansprechend und leicht lesbar, die Lektüre für SKIDS-Fans ein Genuss. Wer die Band kaum kennt oder sich einfach für die Zeit der zweiten britischen Punk-Generation interessiert, wird mit dem Buch hingegen wenig anfangen können.