Die 6. Platte der INCHTABOKATABLES erscheint mir so lang, es sei mir erlaubt, ein wenig auszuholen: Der autoritäre Chef des Ox unterhält zu seinem eigenen Zeitvertreib etwa 30 Sklaven, die im Heft über Musik referieren müssen.
So nahm es doch Wunder, als er mich - seinen Literaturredakteur, wohlgemerkt! - auf Knien anflehte, ich möge dieses Soundfile hier besprechen. Ebenso hartnäckig, wie er zuvor bettelte, erhielt ich später Stockhiebe bis zum erbrechen.
Den Satz: "Was man nicht hören will, soll man auch nicht besprechen!" wollte er als Review nie und nimmer akzeptieren. Das würde, so jh, der Musik nicht gerecht! Oh doch! rief ich trotzig.
Denn diese künstl(er)isch hoch gezüchtete Soundmelange aus Gefühlsduselei ist so eingängig wie der Bandnamen. Laut gehört ist es ein dröhnendes, tosendes Ungetüm aus treudeutschharten Gitarrenriffs, Elektronik, Theatralik, Indiepoprock und Streicherfirlefanz.
Leise gehört ist es ein weinerlicher Schmachtfetzen, beseelt von Störgeräuschen aus sperrigen Beziehungskisten. Über Architektur zu musizieren, ist wie schreibend zu tanzen. Aua!