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IN2THESOUND

Commotion & Style

THE SOUND aus London standen in Sachen Post-Punk in Moll oft im Schatten von JOY DIVISION, ECHO & THE BUNNYMEN und SAD LOVERS & GIANTS, was ihrer Bedeutung nie gerecht werden konnte. Sänger und Gitarrist Adrian Borland, der 1976 mit THE OUTSIDERS eine der ersten britischen Punkbands überhaupt gründete, sollte ein ähnlich tragisches Schicksal wie Ian Curtis ereilen: er nahm sich 1999, nach langer Krankheit, das Leben. Ihr Debüt „Jeopardy“ (1980) und das Folgealbum „I Can’t Escape Myself“ (1981) zählen zu den Meilensteinen in Sachen Post-Punk und Wave-Rock. Nun haben Mike Dudley, der Originaldrummer von THE SOUND, und die deutsche Wave-Formation THE CONVENT sich zur Tribute-Band IN2THESOUND zusammengetan und einen Live-Mitschnitt von zwölf Songs veröffentlicht, mit Highlights wie „I can’t escape myself“, „New dark age“ und „Heartland“. Irgendwie fehlt „Resistance“ vom Debüt in der Tracklist, wo die Punk-Wurzeln der Band deutlich zu hören sind. Der Gesang von Carlo van Putten, der 1995 mit Adrian Borland das Projekt WHITE ROSE TRANSMISSION hatte, weiß zu überzeugen. Wenn man diese Songs hört, erstaunt es rückblickend immer wieder, dass THE SOUND nicht ansatzweise die Aufmerksamkeit bekamen, die JOY DIVISION oder THE COMSAT ANGELS zuteil wurde. THE SOUND lösten sich 1988 auf, Adrian Borland veröffentlichte bis 1999 Soloalben und hatte mit HONOLULU MOUNTAIN DAFFODILS ein großartiges Kurzzeitprojekt, mit dem er eine exzellente Coverversion von „Final solution“ von PERE UBU einspielte, irgendwie überzeugender als die Version von Peter Murphy.