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IMMER ÄRGER MIT BERNIE

Mit seinem Film „Rambo“ aus dem Jahr 1982, in dem Sylvester Stallone als traumatisierter Vietnamkriegsveteran zur One-Man-Army wird, hat der inzwischen 92-jährige Ted Kotcheff zumindest einen Kultklassiker im Œuvre, eine überraschend anspruchsvolle Mischung aus brutaler Action und Aufarbeitung amerikanischer Vergangenheit. Sieben Jahre später drehte Kotcheff „Immer Ärger mit Bernie“ („Weekend at Bernie’s“), und es ist schwer zu glauben, dass dafür derselbe Regisseur verantwortlich gewesen sein soll, denn beide Filme verbindet thematisch und stilistisch wirklich überhaupt nichts. Hauptdarsteller Andrew McCarthy hatte zuvor in „Pretty in Pink“ von John Hughes mitgespielt, der damit neben „Breakfast Club“ prototypische Teenagerfilme der 1980er Jahre schuf, bevölkert von der Brat Pack genannten, aufstrebenden Schauspieler-Generation dieser Zeit. In „Immer Ärger mit Bernie“ spielen McCarthy und Jonathan Silverman die beiden bei einer Versicherungsgesellschaft angestellten Freunde Larry Wilson und Richard Parker, die bei einer Bilanzprüfung anscheinend einen großen Betrug aufgedeckt haben. Was sie nicht ahnen, ist, dass ihr hedonistischer Chef Bernie Lomax dahinter steckt, der die beiden übers Wochenende in sein Strandhaus einlädt, um die beiden zu beseitigen – dabei werden Bernie aber seine Mafia-Verstrickungen selbst zum Verhängnis. In Folge versuchen die beiden Unglücksraben Bernies Ableben zu verbergen, was zu einigen extrem absurden, höchst makaberen und auch ziemlich geschmacklosen Situationen führt, selbst für eine amerikanische 80er-Jahre-Komödie. Das Vorbild dafür war offenbar Hitchcocks „Immer Ärger mit Harry“ von 1955, in dem in ähnlich rücksichtsloser Form mit einem toten Körper hantiert wird. Der Film erschien jetzt das erste Mal auf Blu-ray, allerdings fehlt im Gegensatz zur alten DVD-Fassung eine kleine Dialogszene, die aber als deleted Scene vorhanden ist.