I’M NOW

The Story Of MUDHONEY

„Grunge“, man hat davon gehört. Die seltsamten Bands aus Seattle wurden damals Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger unter diesem Begriff zusammengefasst, und neben SOUNDGARDEN, PEARL JAM und NIRVANA fielen auch MUDHONEY in dieses Raster.

Dabei waren MUDHONEY, die sich 1988 zusammenfanden, im Grunde nur eine Punkband mit sehr lauten Gitarren und einem Gefühl für den Garage-Sound des der Sechziger, wie er vor allem im US-Nordwesten verbreitet war.

Der glückliche Zufall wollte es, dass man sie im Kontext des Seattle-Hypes wahrnahm und sie dadurch erstaunlich erfolgreich wurde, wenn auch in geringerem Maße als ihre Sub Pop-Labelgenossen.

Sie waren immer irgendwie zu cool, zu undergroundig, passten nicht in die Rolle der Stadion-Rokbands, zu denen PEARL JAM und SOUNDGARDERN verkamen. Ryan Short und Adam Pease sprachen für diese Doku mit allen Bandmitgliedern sowie ziemlich allen relevanten Wegbegleitern der Band, etwa Produzent Jack Endino und Sub Pop-Boss Bruce Pavitt, aber auch musikalischen Zeitgenossen wie Kim Gordon und Thurston Moore, Keith Morris oder Tad Doyle.

Durch geschicktes Zusammenfügen von Interviewpassagen, Fotos und Videomitschnitten wird so ganz ohne begleitenden Kommentar (aber auch ohne Untertitel) die Geschichte der Band erzählt, dabei im gleichen Atemzug auch das Phänomen Grunge und der Erfolg von Sub Pop erklärt.

Im Gegensatz zu Musik-Dokus mit einer Off-Stimme reden hier nur die Akteure, dennoch gelang es den Filmemachern durch geschickten Schnitt jene ihre Geschichte selbst erzählen zu lassen. Angesichts der Tatsache, dass MUDHONEY im Frühjahr 2013 gerade ein neues Album veröffentlicht haben, ist dieser Film eine gute Gelegenheit, die Band genauer kennenzulernen.