Einen ziemlich unberechenbaren Sound servieren uns IF LUCY FELL, die mit verdrehten Rhythmen, atonalen Melodien, kreischenden Gitarren, hier und da einem gewaltigen Lärmschub, ständigen Breaks und obendrein recht seltsamen Texten aufwarten.
So bemerkt man auch passend "The silence ... dead. We're here to trash this place" im Text von "La decadence", die portugiesischen Störenfriede wissen also ganz genau, worauf man sich mit ihnen eingelassen hat.
Die Band produziert auf ihrem zweiten Album - sie war mir bis dato allerdings unbekannt - aber keinen richtiggehend kakophonischen Brei à la ARAB ON RADAR, sondern lässt sich eher in der Nähe von THE JESUS LIZARD verorten und weiß dem Hörer darüber hinaus auch mal den einen oder anderen (relativ) melodischen Moment zu bescheren.
Bei "Lady Sam" beispielsweise wird die Band mitunter richtig angenehm, jedoch nicht ohne dazwischen noch mal in gewaltige Noise-Attacken abzudriften. Auch in gesanglicher Hinsicht bedient man sich der gesamten Bandbreite und von überdrehten Kreischsalven, eher gesprochenen Vocals bis hin zu manch eingängigem Ton werden hier so ziemlich alle Schalter mal umgelegt.
Schon recht abgedreht das Ganze und empfehlenswert für solche, die beispielsweise auch am letzten Album der in die gleiche Kerbe schlagenden FATAL FLYING GUILLOTEENS Gefallen finden konnten, allen anderen ersetzt es wenigstens den Kaffee am Morgen.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Andreas Krinner