Es gab schon ein erstes „Silver Scream“, auf dem jeder Track eine Hommage an einen anderen Horrorfilm war und der Hörer in eine eigene fiktive Horrorwelt entführt wurde. Das war schon echt eine coole Sache, voller liebevoller Details und hervorragend umgesetzt. Und nun gibt es eine Fortsetzung: Hier wird der Hörer nun in die reale Welt entlassen, in der ein Mörder gesucht wird, der zuvor sein Unwesen treiben konnte. 13 Tracks sind 13 Hinweise auf seine Identität – eine musikalische Schnitzeljagd sozusagen. Und wieder ist alles wirklich detailverliebt und großspurig aufgesetzt: Man braucht wahrhaftig keinen Bildschirm vor Augen, um sich wie in einem Film zu fühlen. Man könnte sagen, „Welcome To Horrorwood“ ist gar ein Hörspiel, bei dem man vom ersten bis zum letzten Track dabei ist und versucht, den Täter zu überführen. Prominente Unterstützung gibt es von PAPA ROACH, CANNIBAL CORPSE (Anspieltipp für alle, die sonst in rauheren Gefilden beheimatet sind!), ATREYU, FIT FOR A KING und SENSES FAIL. Bei „Würst vacation“ bekomme zumindest ich dann zwar Fremdscham, wenn das Wortspiel worst/Wurst nicht schon schlimm genug ist, als dass man noch einen Umlaut auf das „u“ machen müsste ... Aber wenn man das mal verzeiht, ist „Welcome To Horrorwood“ wirklich durchweg gelungen und kann getrost als vollwertige Abendbeschäftigung anstelle eines Films oder Theaterstücks gesehen werden.
© by Fuze - Ausgabe #90 Oktober/November 2021 und Isabel Ferreira de Castro
© by Fuze - Ausgabe #72 Oktober/November 2018 und Marcus Buhl
© by Fuze - Ausgabe #90 Oktober/November 2021 und Jenny Josefine Schulz