1987 änderten sich die Verhältnisse hinter dem Eisernen Vorhang. Durch die Perestroika in der Sowjetunion lockerten sich auch die Umstände in den Warschauer Pakt-Staaten. So ließ die Kommunistische Partei in der Tschechoslowakei ein Festival namens „Rockfest“ zu, bei dem auch zuvor verbotene Bands auftreten durften. Beim zweiten Festival wurde auch die Punk-Szene mit einbezogen. HRDINOVÉ NOVÉ FRONTY, übersetzt: Helden der Neuen Front, gehörten zu den neueren Punkbands in der Tschechoslowakei – der so genannten Zwischenphase –, spielten wesentlich härteren Punk als die Bands der ersten Welle und hatten zum Zeitpunkt ihres Auftritts schon zwei Tapes veröffentlicht sowie zahlreiche Konzerte gegeben. HRDINOVÉ NOVÉ FRONTY spielten auf dem Festival vor hunderten Punks, die auch ordentlich Stimmung machten, wie diese Live-Aufnahme beweist. Insgesamt 14 Songs, abwechslungsreicher Hardcore-Punk, wütend und mit viel Emotionen gespielt, wobei die Gitarre stellenweise an DEAD KENNEDYS erinnert. Die Songs sind teilweise recht vertrackt und schräg wie auf „Plastic Surgery Disaster“ von DK, etwa „Bombardéry“ oder „Loutka“, andere ballern wild nach vorne los wie „Skinheadská noc“ oder „Punk a pogo“. Auch die liebevolle Aufmachung ist gelungen. So liegen dem Album Texte und Linernotes des Sängers und Gitarristen Ales Opekar bei ebenso wie ein Nachdruck des Fanzines der Band, Punk Maglajz.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #169 August/September 2023 und Triebi Instabil
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Björn Fischer