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HOLLYWOOD STARS

Live On The Sunset Strip

Nach dem Skandal um das einstige Garage-Vorzeigelabel Burger bleibt es ungewiss, ob dieses Album jemals den Weg in den Vertrieb finden wird. Die HOLLYWOOD STARS, gegründet in den frühen Siebzigern, und zwar selbstverständlich in Hollywood, sollten so etwas wie die Westküsten-Antwort auf die NEW YORK DOLLS werden. Früh nahm sie Impresario Kim Folwley unter seine Fittiche, und Rodney Bingenheimer, selbsternannter „Bürgermeister vom Sunset Strip“ hörte nicht auf, Loblieder zu singen und die Stars auf seinem legendären KROQ-Sender zu spielen. Wie oft die Band dann zwischen 1973 und 1977 im Whiskey-A-Go-Go spielte, ist nicht mehr zu ermitteln, der Club wurde jedoch so etwas wie ihr zweites Wohnzimmer. Nach dem letztjährigen Rerelease des verschollenen „Sound City“-Albums spielte die Band um Shouter Scott Phares und Gitarrist Ruben de Fuentes nun endlich, nach 42 Jahren, wieder eine Show im „Whiskey“, die Bandmaschine lief mit, und als Resultat gibt es nun, nach all der Zeit, ein Live-Album der Glam/Powerpop-Legende. Enthalten sind natürlich sämtliche Hits, viele davon auch aus Kim Fowleys Feder, wie „Escape“, „All the kids on the street“ oder „King of the night time world“. Zudem zwei Nummern, die STEPPENWOLF-Songschreiber Mars Bonfire für die Band schrieb, zum einen die spätere KISS-Nummer „Tough guys never cry“, zum anderen „Supermen are always gentlemen“, bekannt durch die Alice Cooper-Version. Die Stars spielten ein brandheißes Set an jenem Abend im Juli 2019, die Stimmung ist riesig, doch bleibt es, wie auch bei „Sound City“, völlig klar, warum die Dolls weltweiten Legendenstatus errangen, während die doch arg biederen, braven HOLLYWOOD STARS ohne nennenswerte Resonanz außerhalb eines kleinen Fanzirkels bleiben sollten.