HOLLOW MAN

HOLLOW MAN war der Film, nach dem Paul Verhoeven endgültig die Schnauze voll hatte von Hollywood und den dortigen Studios den Rücken zukehrte, und wenn man sich seinen hervorragenden BLACK BOOK anschaut, war das keine schlechte Entscheidung.

So richtig gut kam HOLLOW MAN damals generell nicht an, ich halte ihn immer noch für einen echten Verhoeven. Ein mit A-Budget gedrehtes, schön sleaziges B-Movie mit „Mad scientist“-Story, das allerdings mit Effekten aus diesem Jahrtausend aufwartet, die auch sieben Jahre später nichts von ihrer Überzeugungskraft eingebüsst haben.

Es ist sowieso beeindruckend, wie es Verhoeven und Kameramann Jost Vacano hier gelingt, die Unsichtbarkeit letztendlich wieder sichtbar zu machen. Und auch Jerry Goldsmiths Score ist mal wieder äußerst gelungen, leider eine seiner letzten Arbeiten vor seinem Tod im Jahr 2004.

Der Director’s Cut ist allerdings mal wieder eine halbgare Angelegenheit, über dessen Mehrwert man streiten kann, denn es handelt sich nur um ca. sechs Minuten, die wieder in den Film eingefügt wurden und schon teilweise bei den „deleted Scenes“ der DVD mit der Kinofassung zu sehen waren, also nur was für Leute, die den Film noch gar nicht gesehen haben oder bisher nicht auf DVD besitzen.

Außerdem verzichtet die neue DVD auf die Audiokommentare der ersten version, auch so eine Unsitte in Zeiten des doppelt abkassierens. Dass der Film eh schon zu lang sei und dadurch noch zäher würde, ist allerdings dummes Geschwätz, denn gerade die längere Vergewaltigungs-Szene macht durchaus Sinn, dramatisch verändert wird HOLLOW MAN allerdings nicht, wie das meistens der Fall ist.

Mir gefällt er jedenfalls immer noch, denn Verhoeven hat eigentlich nie typische Hollywood-Filme gedreht und diese Andersartigkeit kann man auch bei HOLLOW MAN spüren, der mit Kevin Bacon auch einen Hauptdarsteller besitzt, der die Rolle des besessenen Wissenschaftlers Sebastian Caine überzeugend zum Leben erweckt.