Bereits die Grönland-Vinyl-Neuauflage von Holger Czukays zweitem Soloalbum „On The Way To The Peak Of Normal“ nach seiner Zeit bei CAN erforderte etwas Recherche, das gilt auch für diese Kopplung der Czukay-Platten „Der Osten ist Rot“ (1984) und „Rome Remains Rome“ (1987) als limitierte Doppel-10“.
Auf CD erschien eine Zusammenstellung beider Platten schon einmal 1987. Während „Rome Remains Rome“ darauf komplett enthalten war, fehlten bei „Der Osten ist Rot“ drei der insgesamt zehn Stücke, bis heute die einzige Möglichkeit, das Album in digitaler Form zu bekommen.
Bei der Grönland-Veröffentlichung sieht die Sache noch mal ganz anders aus, denn hier gibt es nur vier der sechs „Rome Remains Rome“-Stücke und sechs von „Der Osten ist Rot“ – drei sind zudem Remixe.
Offenbar war Czukay die Idee zuwider, profane Rereleases herauszubringen, weswegen sich nun jeder Fan die Haare raufen darf, der sich auf gescheite Wiederveröffentlichungen beider Platten gefreut hatte.
So bleibt die LP von „Der Osten ist Rot“ weiterhin ein gesuchtes Sammlerstück. Rein musikalisch funktioniert Czukays teils brillante spitzbübische Experimentierlust, die über stereotype Vorstellungen von Krautrock weit hinausgeht, aber auch noch in dieser Form.
Für das Stück „Der Osten ist Rot“ verwurstete er zum Beispiel die chinesische Nationalhymne und verwendete auf „Rome Remains Rome“ Sprachsamples seiner Heiligkeit „Popestar“ Karol Wojtyla.
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