HITCHCOCKS

Blood Will Follow

Hitchcock ist Kult und diese Dänen wohl auf dem besten Wege ebensolcher zu werden – zumindest im Horrorpunk-Bereich. Warum? Weil sich deren Debüt wie ein Best-Of-Durchlauf aus VOICE OF A GENERATION, MISFITS, HEARTBURNS und frühen SMOKE BLOW anhört.

Dazu ein oberschickes beziehungsweise blutrünstiges Artwork und nur (!) auf Vinyl erhältlich. Ganze 475 Exemplare wohlgemerkt, und wer im Horrorpunk-Genre mitreden will, sollte sich ranhalten, denn dieses Blut fließt schnell.

Vor allem in die Gehörgänge und nach den ersten Durchläufen ist man noch ganz schwindelig ob der Unmengen an „Whoahohahs“ und Stakkatorhythmen. Die haben alle Genreklassiker hoch und runter gehört, sich vier Jahre in der Kopenhagener Unterwelt versteckt, um nun ein für allemal klar zu machen: MISFITS braucht niemand mehr! Optisch und textlich reizen die vier „Space Invaders“ natürlich alle Klischees aus, aber die 17 Songs (drei frühe Aufnahmen als Bonus) sind einfach zu gut für einen faden Rip Off blutroter Standards.

Außerdem sehen die Jungs nicht nach halben Sachen aus. „Werewolf“-Geheul eröffnet die Horrorschau, bei der das schwungvolle „Lust for blood“ und „Dead to me“ (Streetpunk à la Roger Miret) einfach Hits sind, fertig aus.

Auch der Titeltrack weiß mit mittlerem Tempo, eingängiger Hookline und rotzigem Gesang zu gefallen. Es gibt massig hymnische Chöre, schnittige Melodien, gut sitzende Soli und keine künstlichen Längen, sondern straighte Zwei-Minuten-Songs.

Mehr klassischer Punk als THE OTHER und Co., aber nicht weniger essentiell. Unerwartet gut!