HINTER DEN SCHWULEN LACHERN

Erwin In het Panhuis

Erwin In het Panhuis muss viel Zeit gehabt haben. Unmengen an Zeit. Die 500 ersten Folgen der am längsten laufenden US-Fernsehserie plus „Simpsons – Der Film“ auf Homosexualität hin zu analysieren, dabei teilweise Originalfassung und Übersetzung zu vergleichen und auch die dazugehörigen Audiokommentare im Bonusmaterial der Kauf-DVDs auszuwerten, das grenzt ja fast schon an Selbstkasteiung.

Bei der Masse an Material verwundert es nicht, dass längst nicht alle Fundstellen ihren Weg in dieses Buch gefunden haben. Zugegeben, es gab schon ein paar Vorarbeiten im Internet: Auf snpp.com findet sich zum Beispiel eine Rubrik namens „Homosexuality References“.

Die einzig vollständige Liste gibt es aber nur beim Autor selbst, und der scheint ein echtes Arbeitstier zu sein. Ein Komplettist wohl auch, denn Homosexualität steht zwar im Vordergrund, ist aber bei weitem nicht alleiniger Gegenstand des Buches: „Hinter den schwulen Lachern“ bietet mit einer allgemeinen Auswertung der handelnden Charaktere (Haupt- und Nebenfiguren) und Einsichten in die Themenfelder Medien, Kultur, amerikanische Politik, Religion, Sexualität sowie Gesellschaft und Soziologie einen wirklich allumfassenden Überblick über den Werdegang der „Simpsons“ innerhalb der vergangenen zwanzig Jahre.

Auch ein Blick in das Simpsons-Umfeld („Akbar und Jeff“, „Queer Duck“, „Futurama“, „Family Guy“) wird nicht vergessen. Bei so viel geballten Humorinfos hilft nur eins: einfach mal kräftig durchlachen.

Oh, war das etwa schon eine homosexuelle Anspielung? Fundiert queere Sache von einem wahren Kenner der gelben Familie. „Mach einfach die Augen zu und denk an Milhouse!“