HIGHWAY 61

Spät nachts kann man manchmal das Glück haben, Bruce McDonalds 1989 gedrehtes Filmdebüt ROADKILL zu sehen, ein wunderschönes Band-Roadmovie, und das war es dann auch, das mich ins Kino laufen ließ, als HIGHWAY 61 gezeigt wurde, der jetzt erstmals (in den USA bzw.

Kanada) auf DVD veröffentlicht wurde. Die Story: Pokey Jones (gespielt von Don McKellar, war auch schon in ROADKILL zu sehen und aussieht wie ein Mitt-Achtziger Goth-Punk) führt in einem Kaff irgendwo am kanadischen Teil des Highway 61 einen Friseursalon, den ihm seine Eltern hinterlassen haben.

Eines Morgens findet er in seinem Hinterhof einen gefrorenen Körper, von dem die kurz darauf auftauchende Jackie behauptet, er sei ihr Bruder. Auf dem Dach des seit Jahren unbewegten Autos seiner Eltern soll der Tote in seinem Sarg nach New Orleans überführt werden, immer den schon von Bob Dylan besungenen Highway 61 entlang – und verfolgt von einem Aushilfssatan namens Mr.

Skin, der dem Toten einst seine Seele abgekauft hat und jetzt den Körper haben will ... Logischerweise ergeben sich auf der Fahrt diverse Verwicklungen, etwa bei der Einreise in die USA (den Zollbeamten spielt Jello Biafra, an anderer Stelle taucht Tav Falco in einer kleinen Rolle auf), und alles in allem ist HIGHWAY 61 ein sehr schönes, skurriles Roadmovie mit beachtenswerten Details und reichlich Rock`n`Roll-Zitaten und -Anspielungen, und auch wenn ROADKILL, HIGHWAY 61 und HARD CORE LOGO von 1996 von der Handlung her in keiner Verbindung stehen, so sind sie doch Teil einer Trilogie.

Sehenswert!