Nach einer Single und der Debüt-CD „Soul Structure“ von 2017 erscheint nun das neue Album der Band aus Leeds (UK). Die fünf Jungs werden ziemlich abgefeiert und sind wohl schon eine größere Nummer im Hardcore.
Hardcore? Finde ich überhaupt nicht, aber in England wird das sowieso öfter komisch definiert. Ich denke, die Band hat eher mal Hardcore gehört, als dass sie ihn selbst spielt. Ich würde eher sagen, dass es sich hier um eine Mischung aus Grunge, Hardrock, Nu Metal, Crossover der Neunziger, handelt.
Hier wird ALICE IN CHAINS mit DEFTONES gemischt und oft fallen mir auch die deutschen EMIL BULLS ein, wie sie rund um die Jahrtausendwende waren. Wie beim Song „Low season“ oder dem letzten, „Drag the line“, der mir am besten gefällt.
Die Texte drehen sich um Persönliches und vor allem um den zwischenmenschlichen Bereich und sie alle sind aus einer eher dunkleren Sicht der Dinge geschrieben worden. Dass HIGHER POWER keine Genregrenzen kennen, finde ich sehr sympathisch, was eine Platte allerdings nicht per se zum Überflieger macht, auch wenn sie noch so gehypet wird.
Durch den Wechsel zu Roadrunner konnten sie leider nicht mehr draufpacken, sondern fallen im Vergleich zum Vorgänger doch um einen Punkt ab. Was sie keineswegs schlecht macht – gute Platte, aber anderswo völlig überbewertet.
Meine Meinung.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Roman Eisner